21. Februar 1919: Ermordung von Kurt Eisner – Gedenken an den 102. Todestag

Am Sonntag, 21. Februar 2021 um 11.00 Uhr wurden zur Erinnerung an Kurt Eisner, den Gründer und ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, am Ort seiner Ermordung durch einen Rechtsextremisten (in der Kardinal-Faulhaber-Straße) drei Kränze niedergelegt*). (Nicht von der Regierung des Freistaats Bayern, noch von dessen Landeshauptstadt München.)

Kurt Eisner wurde dort am 21. Februar 1919 von dem Rechtsextremisten Arco ermordet. Angesichts der heutigen Morde und Bedrohungen von Politikern durch Rechtsextremisten halten wir es für dringend geboten, die Erinnerung an den ermordeten Gründer und ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern wach zu halten.

Da die Landeshauptstadt des Freistaats Bayern seit einiger Zeit öffentliche Plätze und Grünanlagen und auch den Marienhof mit beleuchteten Stelen kennzeichnet und benennt, schlagen wir vor, den Marienhof nach Kurt Eisner zu benennen, dem immerhin der Beginn der Demokratie in diesem Land und in dieser Stadt zu verdanken ist.

Wir haben zur freundlichen Anregung schon mal die städtische Leuchttafel am Marienhof (vor dem Haus Theatinerstraße 47) entsprechend behandelt.

Obwohl die Landeshauptstadt immerhin  – 88 Jahre nach der Grabschändung der Ehrengräber von Kurt Eisner und Gustav Landauer durch die Nazis 1933 – das Doppelgrab auf dem Israelitischen Friedhof endlich in ihren „Unterhalt“ genommen und damit zum Ehrengrab erklärt hat, blieb es am Jahrestag seiner Ermordung wieder völlig schmucklos.

Die dauerhafte Missachtung des Begründers des Freistaats und damit der demokratischen Tradition ist skandalös und ein geistiges demokratisches Armutszeugnis.

Wir hoffen sehr, dass die Leuchttafel Kurt Eisner Platz bestehen bleibt und nicht re-marianisiert wird.

„Das andere Bayern“ gegen Propagand-Tafel am Hinteren Hörnle

Aktueller Stand aus dem „Garmisch-Partenkirchener Tagblatt“ vom 13.01.2022: „Hinteres Hörnle – Umstrittenes Holztaferl des Bad Kohlgruber Trachtenvereins wurde abmontiert. Nur: Wer war´s?“ Derzeit ist die Tafel also verschwunden. Mal sehen, wie das weiter geht?

Bericht im Merkur über Propagandatafel am Hörnle

Das andere Bayern hat diverse Versuche unternommen , den Bürgermeister von Bad Kohlgrub zu überzeugen, dass die alte Tafel des Gebirgstrachtenerhaltungsvereins Bad Kohlgrub mit der Beschwörung des Nazi-Ungeistes von 1934 und 1939 – 45 entweder entfernt oder ohne die skandalöse Formulierung bleibt. Leider blieb alles ohne Erfolg.

Deshalb haben wir am 16.12.2021 bei der Polizeiinspektion Penzberg Strafanzeige gegen den Vorsitzenden des GebirgsTrachtenErhaltungsVereins Edelweiß, Herrn Anton Niklas, sowie gegen Herrn Anton Degele, Bürgermeister von Bad Kohlgrub und Ehrenvorsitzenden des GTEV gestellt.

Die Anzeige wird gestellt „wegen Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisation (§86 StGB Abs. 1 Satz 4) und Volksverhetzung (§130 Abs. 3 Satz 1).  Weiteres Zitat aus der Anzeige: „Aufgrund von Pressemeldungen wurde öffentlich bekannt, dass beide Personen mehrere unter der Herrschaft der Nazis 1934 und 1939-45 begangene Verbrechen offenbar billigen und verharmlosen. Es handelt sich dabei um das vom GTEV Edelweiß im Jahr 2020 am Hinteren Hörnle angebrachte Schild, eine Nachbildung einer Propaganda-Tafel aus der Nazi-Zeit, welche (erstmals 1934) zur Verherrlichung zweier verbrecherischer Angriffskriege am Gipfelkreuz angebracht und später offenbar mehrfach erneuert wurde. Auf der Tafel wird der Geist von 1934 und 1029-44 als beispielhaft und erhaltenswert beschworen. Damit werden sowohl die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der Holocaust und Kriegsverbrechen der Nazis verharmlost und für die Zukunft propagiert. Der Vorsitzende des GTES Edelweiß ist verantwortlich für das Anbringen der Tafel im Jahr 2020.

Wir bitten Sie angesichts der Ausbreitung rechtsextremistischer Ideologie und Gewalttaten inständig, ein Ermittlungsverfahren gegen die oben Genannten  einzuleiten und uns über den Fort- und Ausgang des gerichtlichen Verfahrens zu unterrichten.“