Wir lassen nicht locker! Auch am 21. Februar 2022 Kranzniederlegung zum 103. Todestag und Forderung zum Umbenennung des Marienhofs in Kurt-Eisner-Platz

Am Montag, 21. Februar 2022 wurden zur Erinnerung an Kurt Eisner, den Gründer und ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, am Ort seiner Ermordung durch einen Rechtsextremisten Kränze niedergelegt (weder von der Regierung des Freistaats Bayern, noch von der Landeshauptstadt wurde jemals an die Ermordung erinnert).

Kurt Eisner wurde dort am 21. Februar 1919 von dem Rechtsextremisten Arco ermordet. Angesichts der heutigen Morde und Bedrohungen von Politikern durch Rechtsextremisten halten wir es für dringend geboten, die Erinnerung an den ermordeten Gründer und ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern wach zu halten.

Da die Landeshauptstadt des Freistaats Bayern seit einiger Zeit öffentliche Plätze und Grünanlangen und auch den Marienhof mit beleuchteten Stelen kennzeichnet und benennt, schlagen wir weiter vor, den Marienhof nach Kurt Eisner zu benennen, dem immerhin der Beginn der Demokratie im Freistaat Bayern und in dieser Stadt zu verdanken ist.

Wir haben zur freundlichen Anregung schon mal die städtische Leuchttafel am Marienhof (vor dem Haus Theatinerstraße 47) entsprechend behandelt und ein 35 Meter langes Straßenschild „Kurt-Eisner-Platz“ an der Schallschutzwand der DB in der Weinstraße angebracht.

Die Landeshauptstadt hat immerhin – 88 Jahre nach der Grabschändung der Ehrengräber von Kurt Eisner und Gustav Landauer durch die Nazis 1933 – das Doppelgrab auf dem Israelitischen Friedhof endlich zum Ehrengrab erklärt. Die Furcht vor Kurt Eisner scheint aber immer noch so groß und die Wertschätzung der Demokratie so schwach zu sein, dass weder der Oberbürgermeister, Bürgermeister oder der Ministerpräsident des Freistaats Bayern einen Ehrenkranz niederlegen konnten.

Die dauerhafte Missachtung des Begründers des Freistaats und damit der demokratischen Tradition ist erbärmlich und ein geistiges Armutszeugnis. Wir hoffen sehr, dass die Leuchttafel „Kur-Eisner-Platz“ bestehen bleibt und nicht remarianisiert wird.