Am 21. Februar 2023 um 11 Uhr erinnern wir uns wieder in der Kardinal-Faulhaber-Straße – am Ort seiner Ermordung – an Kurt Eisner, der u.a. sehr für die Beendigung des 1. Weltkrieges gekämpft hat. Michaela Dietl wird uns mit Friedensliedern begleiten. Wir haben diese Presse-Erklärung dazu veröffentlicht:

Die Waffen nieder! Feuilletonisten werden schreiben: « …schön, dass es sie gab, die Suttner, den Remarque, den Borchert ». Oder « Menschen wie den Kurt Eisner…. ». Aber heute, in die Wendezeit, da passt das nicht mehr so recht. Pazifismus geht nur noch bewaffnet. Pazifistische Waffen, die Frieden schaffen.

Der wahre Pazifist sitzt heute im Leopard. Und überhaupt, die haben ja angefangen. Vorher war doch alles friedlich und schiedlich. Zumindest vor der Haustüre. Meistens wenigstens. Und die Pazifistin für Kriegsdiplomatie wusste schon, was auf sie zukommt. Sie trug Kriegsmode, bevor er überhaupt richtig los ging. Bravo! schreit die atlantische Brückenpresse, sowas stottert unbedarft sein Credo, gelernt in Engelland.

Der, die, das Pazifist weiß heute endlich, was gut und böse ist. Das goldene Kalb im Westen und der blutige Bär im Osten, hie Glückskind, da Oligarch und hinter den sieben Bergen die Chinesen. Das geht nicht gut, das musste ja krachen. Nicht zwischen oben und unten, sondern zwischen denen und uns.

Nichts geht gut, auch links nicht und grün schon gleich gar nicht. Die Melnykisierung kennt keine Parteien mehr, nur noch Brandherde, die mit Treibstoff gelöscht werden wollen. Keine Angst, sowas überschreitet keine Grenzen und dem Merz ist vor Atomarem nicht bange. Eigentlich ein Manöver in Echt. Und jeder kann mitreden bis hinein in die letzte Schraube des abwehrerprobten Patrioten.

Die Waffen nieder? Das ist Kriegshetze, der Spruch der fünften Kolonne Putins. Erst wenn der vor ein Kriegstribunal gezerrt wird, das die friedfertigen Amis nie anerkennen wollten, wird verhandelt, wo gelöscht und wo aufs Neue gezündelt wird.

Kurt Eisner, wir gestehen am Jahrestag Deiner Ermordung, es ist wieder einmal zum Kotzen. Aber es gibt sie schon noch, die sich an Dich erinnern und in die Zukunft mitnehmen, dann, wenn sie wieder abflaut, wenn es uns gelingt, sie einzudämmen, diese Welle der Panzerpazifisten.

Autor: Fritz Schmalzbauer

Übrigens schreibt Heribert Prantl in seiner SZ-Kolumne am 10. Februar 2023: „Das Wort Frieden und der Aufruf zu Verhandlungen ist aber keine Distanzierung von der Ukraine, sondern eine Distanzierung vom Krieg“.